Schau in mein Land
Schau durch mein Fenster weit hinaus ins Land
Und sieh die dunkeln Wolken dort
Sie kommen aus Hadern, Gedanken nur,
Wie sie sich ballen und halten ihre nasse Last.
Sieh auch den Wind, der sie über Berge treibt
Das ist mein immer wacher Bruder
Getrieben, sein kaltes Brausen lässt mich weiterziehn
Zu schnell um Verse mitzunehmen.
Schau in mein Land , dort draußen in der Sonne
Spielt ganz allein ein Kind und scheu
Verlässt es heute seine Zuflucht im Haselreich
Hüpft auf einem Bein den Weg hinab zum Bach.
Und siehst du die weichen Halme, die es pflückt
Um eine Krone zu binden, feines Blondhaar fliegt
Genug für ganze Gärten, genug um hundert Seelen
Zu schmücken mit Einfachheit und Mutters sanfter Hand.
Was siehst du dort hinter Hecken und Grün-
Tiere weiden auf hartem Grund und suchen mich
Sie folgen mir und drängen sich um meine braunen Beine
Vertrauen auf den mondgelockten Stirnen.
Sieh auch die Stadt mit ihren Schluchten am Abend
Und hörst du die Musik – wie all die Lieder die ich liebte
Durch die Gassen eilen von Bar zu Bar, eine Parade
Und schwellen immer lauter zu mir hin.
Und dort am Kai wo die Nacht beginnt, am Rand steht
Einsam ein Poet und suchend schickt er seinen Blick
Über die Fluten- er findet nicht den Weg nach Hause und
Wankt im Morgenlicht den Liedern hinterher.